Liberia: Rettung für die Straßenkinder

Liberia 2014: Eric traf seinen Schutzengel an seinem sechsten Geburtstag. Da zerklopfte der Waisenjunge wie jeden Tag Felsbrocken mit dem Hammer zu Schotter für den Straßenbau, eine elende Arbeit in glühender Hitze. Erics Mutter war an AIDS gestorben, der Vater im Bürgerkrieg. Margret Gieraths-Nimene fand Eric halb verdurstet und brachte ihn ins „GerLib Community Center“ in Monrovia, eine Fluchtburg für Kinder in Not in der vom Krieg zerschundenen Hauptstadt von Liberia.

Die 62-jährige Rheinländerin hat dieses Zentrum 2009 gegründet. Hier lernt Eric nun lesen und schreiben, bekommt zu essen, findet Trost und Halt – wie rund 200 traumatisierte, entwurzelte Kinder und Jugendliche, die hier lernen, spielen und von einer Zukunft träumen dürfen. Minderjährige Mütter können ihre Babys in die Obhut geben, während sie selbst arbeiten oder in die Schule gehen. Es gibt Monteur-, Computer- und Schneiderkurse; die angeschlossene GerLib Clinic sorgt für kostenlose medizinische Betreuung.

Als Gudrun Bauer im Februar 2014 mit der Welthungerhilfe Liberia besucht, wird sie zur Retterin in der Not. Denn zu diesem Zeitpunkt steht das „GerLib (German Liberian) Community Center“ kurz vor dem finanziellen Aus. Aus Spendenmitteln ihrer Aktion „Reiten gegen den Hunger“ sichert Gudrun Bauer mit insgesamt etwa 140 000 Euro Bestand und Ausbau der Einrichtung für die nächsten fünf Jahre.

PS: Während aktuell die Arbeit im Zentrum wegen der Ebola-Epidemie ruhen muss, hat Margret Gieraths-Nimene ein Programm zur Bekämpfung der Seuche gestartet – mit Aufklärung, Hygiene-Kits und Desinfektionsmitteln für ca. 25 000 Menschen in ihrem Stadtteil. Die Kosten, knapp 40 000 Euro, werden in Absprache mit Frau Bauer ebenfalls aus dem Spenden-Budget bestritten.

(Text: Herbert Kistler)

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